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1. Sitzung, 11. 3. 1999

Zu Beginn der ersten Sitzung zunächst einmal eine Erläuterung des t hematischen Schwerpunktes: "Bildung und Kompetenz". Im Hintergrund stehen die beobachtbaren Akzentverschiebungen, die al le auf eine starke Relativierung des Bildungsgedankens hindeuten.
Anschließend ein Rückblick auf die dominanten Diskurse der Nachkriegs zeit: Expansion der Bildungsinstitutionen, Diskussionen um Bildungswege (erster, zweiter, dritter), die diversen Funktionen der Erwachsenenbildung, die Mutation der Erwachsenenbildung zur Weiterbildung, die Substituierung des Weiterbildungsb egriffes durch den moderner anmutenden Begriff der Kompetenz(en).
Viel Zeit nimmt in Anspruch die Diskussion um zeitgemäße Setzung der Schwerpunkte und die Möglichkeit deren Umsetzung in kooperativ-partizipative Lernformen. Diese Diskussion ist noch nich t abgeschlossen, immerhin sind die Themen für die nächsten zwei Sitzungen fixiert: zunächst die Bedingungen der Möglichkeit von Erziehung" ( Texte aus: K. Rutschky, Schwarze Pädagogik"), dann, Maßnahmen für E ntwicklung von Kompetenzen" (so die Formulierung aus dem Teilnehmerkreis, die hier übernommen ist. O.N.



 

2. Sitzung, 18. 3. 1999

Zuerst ein Beitrag einer Kollegin über „Erziehung als kommunikativer Prozeß". Anschließend in Gruppenarbeit eine phänomenolgische Annäherung an das Konzept der Erziehung an Hand eigener Erfahrungen und Beobachtungen, Reflexion der Erziehungspraktiken früherer Zeiten, anderer Kulturen. Damit werden einige wichtige Grundlienien sichtbar, die gesellschaftlichen Funktionen von Erziehung werden sichtbar und damit in etwa deutlich abgrenzbar vom Bildungskonzept.

Nach der Pause eine Systematisierung der verschiedenen Äquivalente von Bildung, Vergleich mit der Lernzielforschung und der verschiedenen Typen von Lernen bei Gregory Bateson. O.N.



 

3. Sitzung, 25. 3. 1999

zunächst ein Input einer Kollegin in Anlehnung an A. Miller <84>Am Anfang war Erziehung" mit ausführlicher Diskussion darüber. Im Anschluss daran Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Funktionen von Erziehung und den unterschiedlichen Sichtweisen bzw. Artikulationen der Funktionalität von Erziehung bei Halsey, Parsons, Fend, Offe, Meier. Zu machen wäre noch eine genauere Bestimmung dessen, was unter <84>Funktion" zu verstehen ist. O.N.



 

4. Sitzung, 15. 4. 1999

Am Vorabend hat an der Univ. in Anwesenheit des Vizekanzlers eine Veranstaltung zum Thema <84>Wie europareif sind die Studierenden Österreichs?" stattgefunden. Da einige der Teilnehmer/-innen der LV daran teilgenommen haben, werden diese zu einem Bericht animiert, der dann Grundlage einer längeren Diskussion wird. Die Begeisterung über die bei der Veranstaltung erzeugten Sprechblasen hält sich in Grenzen. Mit der Diskussion läßt sich eine Verbindung herstellen zum Thema der letzten Sitzung über die gesellschaftlichen Funktionen von Bildung. Verweis auf Becker/Jungblut, Strategien der Bildungsproduktion aus dem Jahre 1972. Das damals bereits klar Analysierte, die Vereinnahmung von Bildung durch den Markt, hat die forcierte Entwicklung in diese Richtung keineswegs beeinträchtigt. Für die Formel <84>Wissen=Macht" bedeutet dies, dass auch das Umgekehrte gilt: <84>Macht=Wissen" in dem Sinne, dass die Inhaber der Macht auch über den Einfluß verfügen, die Relevanz von Wissen zu bestimmen, festzulegen, was wichtiges und unwichtiges Wissen ist. Von daher läßt sich auch die Selbstverständlichkeit erklären, mit der Bildungsaktivitäten heute den sogenannten Marktbedürfnissen untergeordnet werden.

Im Anschluss daran Beschäftigung mit einem Artikel aus der ÖZP, der die nicht unspannende Frage behandelt, inwiefern Humantechniken nur der Entfremdung dienen oder auch in einem gegenläufigen Sinne verwendet werden können. Einiges ist hier offen geblieben (z.B. was sind <84>tieferliegende Bedürfnisse", was ist die <84>Produktivkraft der Natur", was sind <84>die der Technik unterworfenen Anteile der Persönlichkeit, und jene Anteile der Persönlichkeit, die sich einer solchen Unterwerfung entziehen"?) Und ist in der nächsten Sitzung noch einmal aufzugreifen. O.N.



 

5. Sitzung, 22. 4. 1999

Wir verwenden noch einige Zeit für die Lektüre des Beitrags aus der Österr. Zeitschr.für Politikwissenschaften 27 (1998) 3, 253 - 269 von V. Lauber, Können Humantechniken nur der Anpassung dienen - oder auch der Emanzipation von ihr? Der Beitrag enthält jede Menge Anhaltspunkte zur Diskussion aktueller Probleme zur Bildungssoziologie. Im Anschluss daran aus demselben Heft ein Besprechnungsaufsatz über Philip Wexler, Holy Sparks, Education and Religion, New York 1996.
O.N.



 

6. Sitzung, 29. 4. 1999

Einige Literaturhinweise zum Thema „Ende der Bildung"; gesellschaftliche Kontexte dazu, ebenso Beispiele aus dem Schul- und Unibereich, ergänzend dazu: Überlegungen aus der Organisations- und Institutionentheorie, Parallelen zu Institutionalisierung von Religion in den Kirchen, von Solidarität in den Gewerkschaften, von Politik in den Parteien, etc.
/Pause/ Anschließend aus „Bildung und Bewusstsein" kursorisch die ersten 6 Kapitel: Kontext der Entstehung, Schwerpunkte der Inhalte dieser ersten Kapitel.
Zu lesen bis zum nächsten Mal: Schrage D., Subjektivität und Psychotechnik, in: Sociologia Internationalis 98/1, 15-31
O.N.



 

7. Sitzung, 6. 5. 1999

Zunächst Bericht über die gestrige Podiumsdiskussion über ~DArbeit und Psyche", an der einige Teilnehmerinnen der LV partizipiert haben. Wir diskutieren Inhalte und atmosphärische Bedingungen, Möglichkeiten des Intervenierens und Bedingungen des Gehört-Werdens. Also einguten Anknüpfungspunkt für die Erläuterung des Konzepts der dissipativen Strukturen, Verweis auf Prigogine/Stengers, Dialog mit der Natur aus dem Jahr 1980.

Nach der Pause: Darstellung und Kritik von: D. Schrage, Subjektivität und Psychotechnik. (ImUntertitel: Erkundungen diesseits des Entfremdungstheorems), in: Sociologia Internationalis 36 (1998) 1, 15-31. Noch nicht ausdiskutiert. O.N.



 

8. Sitzung, . . 1998

Zu Beginn Weiterarbeit mit Subjektbegriffen, diversen, in Theorien implizierten Subjektmodellen, um das Konzept eines transhistorischen Subjektbegriffes zurechtrücken zu können. Anschließend das Theorem der dissipativen Strukturen, Relevanz für die Bildungssoziologie, Anthropogenese und Hominisation, Evolution mentaler Strukturen im Lichte der Erkenntnisse der neuern Naturwissenschaften. O.N.



 

9. Sitzung, 27. 5. 1999

Fortsetzung und Vertiefung der Thematik: evolutionäre Entwicklung mentaler Strukturen im Kontext des Konzepts der dissipativen Strukturen. O.N.



 

10. Sitzung, 10. 6. 1999

Zuerst noch einige Nachüberlegungen zum Thema <84>Evolution mentaler Strukturen". Im Anschluss daran das Kap. 9 aus <84>Bildung und Bewusstsein" über <84>Individualisierungsmodelle und Selbstverwirklichung" mit den Unterpunkten 1) Polarität von Vergesellschaftungs- und Individualisierungsprozessen 2) Exemplarische Entwicklungsmodelle (Piaget, Rogers, Lilly)
3) Suggestopädie 4) Selbstverwirklichung im Dienst des Überlebens.
Das Zitat von Hayek: <84>Der Individualismus ist in erster Linie eine Theorie der Gesellschaft, das Bemühen, die Kräfte zu verstehen, die das soziale Leben der Menschen bestimmen.......Seine grundlegende Behauptung ist....., dass es keinen anderen Weg zum Verständnis der sozialen Erscheinungen des Handelns der einzelnen" gibt, löst einige Verwunderung aus und führt zu längeren Diskussionen. Diese Verwunderung wird komplexifiziert durch den Hinweis auf die Aussage M. Benasyags (Le mythe de l'individu, Paris 1998, S.13): <84>Denn in Wirklichkeit ist <82>Individuum', weit davon entfernt, eine isolierte Person zu bezeichnen......., der Ausdruck für eine soziale Organisation, eines ökonomischen Projektes, einer Philosophie und einer Weltanschauung". Es folgt ein längerer Prozess der Klärung der Bezeichnung <84>Individuum" und ihrer Abgrenzung von scheinbaren Äquivalenten wie Person, Subjekt, Identität, Selbst. Abschließend die Überlegungen von Habermas zur Ich-Entwicklung etc., die nächstes Mal erneut aufzugreifen sind. O.N.



 

11. Sitzung, . . 1999

Diskussion, ob die Teilnehmer/-innen dieser Lehrveranstaltung auch an der Exkursion nach Eisenstadt Teilnehmen können oder sollen. Findet eher Zustimmung, Abfahrt vom Bahnhof am 24.6. um 8,10.
Thematischer Schwerpunkt: a) eine Phänomenologie gegenwärtiger Bildungsprozesse b) die Bildungsfeindlichkeit der Bildungsinstitutionen (mit längerem Exkurs in die Theorie der Institutionen) o.N.



 

12. Sitzung, . . 1999

Letzt Sitzung - Rückblick auf die ersten Sitzung - den weiteren Verlauf - Hinweise auf neuere Literatur - Aufforderung die Dinge selbst ind die Hand zu nehmen (so bei E. Morin), im Anschluss daran Referat über die evolutionären Bedingungen des Menschseins (Lit.: J.C. Eccles, Die Evolution des Gehirns - die Erschaffung des Selbst, Mai 1999 (3. Aufl.) O.N.